In England gibt es weiterhin neben den privaten monoedukativen Schulen auch eine größere Zahl als in Deutschland von staatlichen Schulen, die nur Jungen oder nur Mädchen beschulen. Jedes Jahr werden in einer „Case Study“ die staatlichen Schulen in den Hauptfächern untersucht, welche Schulen am besten abgeschnitten haben. 

Es wird ein Ranking aufgestellt, dessen Ergebnis jedes Jahr wieder in Erstaunen versetzt: unter den besten staatlichen Schulen nehmen fast nur reine Jungen- oder Mädchenschulen die vorderen Plätze; im Jahre 2017 rangierte nur eine gemischte Schule unter den ersten 20.  

Gründe für das gute Abschneiden

Nach den Gründen für dieses hervorragende Abschneiden gefragt, antwortete die Direktorin der Siegerschule Queen Elizabeth’s Girls‘ School in Barnet im Norden von London: Sicher ist ein Teil des Erfolges darin begründet, dass wir in zwei Prüfungen aus 2.400 Bewerbungen 100 Schülerinnen auswählen können, die dann hochmotiviert ihre Schullaufbahn durchlaufen. 

Als weitere Gründe gibt sie ein stark engagiertes Lehrerkollegium an und die Tatsache, dass sich die Schülerinnen in der Schule wie in ihrem zweiten Zuhause fühlen und untereinander sehr freundschaftliche Beziehungen aufgebaut haben. Nicht Leistungsdruck sondern Förderung der Neugier als Motivation, mehr wissen und lernen zu wollen, sei das pädagogische Konzept der Schule.

Auch die Jungen schneiden gut ab

Auch die Schule, die bei diesem Ranking als zweitbeste abgeschnitten hat, ist eine reine Mädchenschule; auf den Plätzen 3-5 folgen drei Jungenschulen. Wenn man bedenkt, dass in Deutschland die Jungen inzwischen in ihren Leistungen von den Mädchen weit überholt worden sind, sollte es unsere Bildungsplaner zum Nachdenken anregen, wenn sie die hervorragenden Ergebnisse der Jungen in reinen Jungenschulen betrachten. Könnte darin nicht ein Ansatz gegen die Benachteiligung der Jungen in unserem Bildungssystem bestehen?


Queen Elizabeth’s Girls’s School

Queen Elizabeth’s Boys‘ School