Die Daten der Befragungen und Untersuchungen unter amerikanischen Jugendlichen stimmen sehr stark mit den Ergebnissen unter deutschen Jugendlichen überein. Daher lassen sich die hier angemerkten Ratschläge – als Hilfen gedacht – leicht auf die Situation der Kinder und Jugendlichen in Deutschland übertragen.

Die Lage unter amerikanischen Jugendlichen

Mobiler Zugriff auf das Internet ist gang und gäbe unter Teens, wobei das Smartphone eine besondere Bedeutung als Zugriffsmedium für bestimmte Gruppen erlangt hat: 74% der Teens in USA im Alter von 12 bis 17 geben an, auf das Internet mit mobilen Geräten wie Smartphones, Tablets etc. zumindest gelegentlich zuzugreifen.

25% der Teens sind „cell-mostly“, also hauptsächlich mobile Internet Nutzer, weit mehr, als die 15% Erwachsenen, die mobil ins Netz gehen. Unter den Teenagern, die ein Smartphone besitzen, sind ca. 50% „cell-mostly“. Ältere Mädchen nutzen mobilen Zugang besonders häufig: 34% der Mädchen zwischen 14 und17 geben an, meist mobil das Netz zu nutzen, während Jungen im gleichen Alter dies nur zu 24% bestätigen. Dies ist bemerkenswert, weil die Zahl der Geräte bei Jungen und Mädchen etwa gleich ist.

Von den älteren Mädchen, die ein Smartphone besitzen, geben 55% an, fast immer damit im Internet zu surfen. Insgesamt gesehen nutzen Jugendliche zwischen 12 und 17, die aus prekären Verhältnissen kommen oder bildungsmäßig schwach sind, das Internet wenig, egal, ob mobil oder per Kabel.

Doch bedienen sich auch Jugendliche aus unteren sozioökonomischen Gruppen ebenso und in einigen Fällen noch eher ihres Smartphones als wichtigsten Zugang, als Kinder aus begüterten und gebildeten Familien.

An Hand der Pew-Studie lässt sich folgern: Jugendliche, die hauptsächlich im Internet via Smartphone unterwegs sind, nutzen es weniger für Hausaufgaben und zur Aneignung von Lerninhalten. Für sie ist es vielmehr ein soziales Vehikel, um Kurznachrichten per Twitter, SMS, etc. zu tauschen.

Hilfreiche Verhaltensregeln

Janell Burley Hofmann, Mutter und Autorin von iRules: What Every Tech-Healthy Family Needs to Know About Selfies, Sexting, Gaming and Growing Up, (Was jede Technik-affine Familie über Selfies, Sexting, Gaming und gesunde Entwicklung wissen sollte) bietet einige Gedanke zu Verhaltensregeln an:

  • – Keine Smartphones etc. beim gemeinsamen Essen. Das Essen dauert höchstens 20-30 Minuten und wir haben die großartige Gelegenheit, uns in dieser Zeit Aug in Auge zu unterhalten.
  • – Kein „Multitasking“. Wenn wir gemeinsam einen Film sehen, in einem Restaurant essen oder in der Eisdiele schlemmen, gibt es kein WhatsApp, keine SMS, kein Scrollen, Chatten oder irgendwelche anderen Dinge, die unbedingt und zur selben Zeit mit dem Smartphone erledigt werden müssen. Wenn wir einmal das Glück haben, beisammen zu sein, schulden wir es den anderen, uns auf sie zu konzentrieren. Selbst wenn uns nicht danach zu Mute ist.
  • Dabei geht es nicht nur um Kids. Es verstört mich, wenn ich bei einem meiner Besuche im Seniorenheim feststelle, dass das Personal immer wieder auf das Smartphone schaut, um ankommende Mails zu lesen und dabei ihre Arbeit unterbrechen. Das mag zwar hier und da legitim sein, wenn es sich um dienstlich relevante Informationen handelt, doch würde ich eine Anweisung begrüßen, nach der persönliche Informationen -außer in Notfällen- nur in den Pausen zu lesen und zu beantworten sind, was ja auch beim Telefonieren üblich ist.
  • Jedenfalls sollte man den Jugendlichen klar machen, dass gekonnte Bedienung an sich noch keine Versicherung gegen Attacken von außen auf Gerät und Kommunikation darstellt. Es gibt da draußen üble Irre, die technisch besser sind, als 99,9 % der normal Sterblichen. Sicherer Umgang mit dem Internet setzt den Einsatz von gesundem Menschenverstand voraus, eine Waffe, die irre Typen selten besitzen.

von unserer Partnerseite MERCATORNET – ins Deutsche übertragen von Horst Niederehe